Bewährte und wirksame Maßnahmen zur Verringerung von Behinderungen und Todesfällen bei Müttern und Kindern
Soziale Unterstützung sollte allen Frauen während Schwangerschaft und Geburt zur Verfügung stehen.
Mütter sollten bereits eine Stunde nach der Geburt ihres Kindes mit dem Stillen beginnen.
Jedes Neugeborene sollte eine sichere und saubere Geburt haben; es sollte sofort trocken und warm gehalten werden, um es vor Unterkühlung zu schützen; die Nabelschnur sollte mit einer sicheren Technik gekappt werden, der Nabel trocken und sauber gehalten werden.
Das vorgeburtliche Hilfspaket der WHO sollte für alle schwangeren Frauen zur Verfügung stehen.
Magnesiumsulfat sollte zur Behandlung von Präeklampsie und Eklampsie eingenommen werden.
Ein Wehenschreiber sollte zur Erkennung von Geburtsstillständen vorhanden sein.
Wehenmittel sollten zur aktiven Gestaltung des dritten Entbindungsstadiums zur Verfügung stehen.
Frauen, die mit Kaiserschnitt entbinden, sollten prophylaktisch mit Antibiotika behandelt werden.
Manuelle Vakuum-Absaugung (MVA) sollte bei unvollständigen Schwangerschaftsabbrüchen und Fehlgeburten eingesetzt werden.
Mütter sollten Babys mit niedrigem Geburtsgewicht mit dem Känguruhverfahren unterstützen.
Instrumentelle Unterstützung (auch die Möglichkeit zum Kaiserschnitt) sollte für Fälle von Geburtsstillstand zur Verfügung stehen.
Eisen und Folsäurepräparate sollten routinemäßig während der Schwangerschaft zur Vermeidung von Anämie verabreicht werden.
Mehr als 6 Millionen Kinderleben könnten jedes Jahr gerettet werden, wenn sie eine kleine Anzahl vorbeugender und behandelnder Maßnahmen erreichen würde (z. B. Impfungen und einfache Behandlungen für häufige ernste Erkrankungen) und eine angemessene Betreuung zuhause möglich wäre (Gareth et al., 2003). Diese Betreuung umfasst die optimale Ernährung wie z. B. das ausschließliche Stillen von Babys in den ersten sechs Monaten, Zufüttern von geeigneten Nahrungsmitteln im Alter ab sechs Monaten und weiteres Stillen bis zu zwei Jahre oder länger. Zu einer angemessenen Betreuung gehören außerdem wichtige Gesundheitsmaßnahmen wie das Verwenden von Insektiziden, um die Übertragung von Malaria zu verhindern, und geeignete Behandlungen von Infektionserkrankungen. (WHO, 2004d)